Berlin, 16.4.2012
Interview mit der Piratenfrontfrau Beate Kesper (BK) zum Thema Transparenz
Das Interview führte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung EBWK
EMS: Warum gerade Transparenz im Fokus der Politik der Piraten?
BK: Transparenz ist in der Politik ein Zustand mit freier Information, Partizipation und damit ist - zugegebener Weise - verbunden eine oft ungeliebte und gefürchtete Rechenschaft. Es ist nicht mal „so“ eine Idee, sonder es ist essentieller Bestandteil der Demokratie: Transparenz ist grundlegend für eine freie Willensbildung und eine fundierte Wahlentscheidung. Transparenz ist Grundlage dafür, den Bürgern zu ermöglichen Probleme wahrzunehmen, Beschwerden zu äußern, was wiederum Voraussetzung für Verbesserungsvorschläge ist. Es ist grundlegend für ein Feedback, das es ermöglicht den politischen Repräsentanten die drängenden Probleme wahrnehmen und folglich effizienter arbeiten.
Transparenz ist eine Art Konditionierung, es ist Anreiz für die Bürger sich in der Politik zu beteiligen und ebenso für die Politiker, denn das Feedback kann auch immer wie eine Belohnung wirken.
EMS: Es gibt eine enorme Politikverdrossenheit, einem Gefühl der Machtlosigkeit, aus dem heraus Bürger mit einer stillen oder schon lauten Wut ankämpfen.
BK: Sehr verständliche Reaktion nach einem Verhalten von Politikern wie Herrn Wulf, der sagt das ist mein Claim, ich gehe nicht. Transparenz verhindert Machtmissbrauch. Jeder kann sich informieren ,am politischen Geschehen partizipieren, der Politiker wird zur Rechenschaft verpflichtet.
EMS: Die Bürger haben kein Vertrauen, sie verlieren Vertrauen in die Politik zunehmend oder besser; schlechter kann die Meinung von Politik nicht sein.
BK: Durch Transparenz in allen Facetten, die ich ja gerade aufzählte entsteht eine Stärkung des Vertrauens: Durch die Offenheit wird das Vertrauen der Bürger gestärkt. Die Bürger leisten weniger Widerstand gegen politische Ziele, wenn sie einerseits gewissen Einfluss haben und andererseits schon im Voraus von den Zielen wissen.
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